Wie Sie Ihre Träume vor der Reizüberflutung des modernen Alltags retten – Teil 2
Meist reißt uns der Wecker aus dem Schlaf, wir suchen hektisch nach dem großen Knopf, der dem gottlosen Lärm ein Ende bereitet und kurz nachdem wir unser Bewusstsein langsam wieder wachgerüttelt haben, wird es auch schon von den Problemen, Sorgen, Terminen und Pflichten des Alltags in eine Konferenzschaltung berufen. Diese Routine sollte wohl den Morgen eines großen Teiles unserer Bevölkerung treffend beschreiben. Für unsere Träume bedeutet dies jedoch jedes Mal ganz einfach „Datei löschen – Papierkorb leeren!“ Wir geben unserem Unterbewusstsein so nämlich nicht die geringste Chance, die Erinnerungen an die nächtlichen Erlebnisse in Zusammenarbeit mit unserem wachen Bewusstsein zu verarbeiten. Eine treffende Metapher dafür ist ein Kind, das seinem Vater stolz von einem Abenteuer in Nachbars Garten erzählen will, dieser jedoch zu sehr mit den aktuellen Quartalszahlen beschäftigt ist, als das er Zeit für diese Geschichte hätte.
Die ersten, wachen Minuten am Morgen entscheiden darüber, ob und wie Sie sich an Ihre Träume erinnern werden. Wenn Sie dieses Zeitfenster nicht nutzen, werden Sie auch fast immer daran scheitern, sich im Laufe des Tages an einen Traum zu erinnern. Um im Bild zu bleiben: Das Kind wird sich wohl am Wochenende, wenn der Vater endlich ein wenig Zeit für den Nachwuchs übrig hat, nicht mehr daran erinnern, was es Montagmittag zu erzählen gab.
Was können Sie also tun, wenn Sie gern wieder eine gesunde Fähigkeit zur Traumerinnerung aufbauen würden? Die zwei wichtigsten Schritte sind zum einen die Veränderung der persönlichen Einstellung gegenüber Ihren Träumen und Ihrem Schlaf, zum anderen, ein Traumtagebuch, dass Ihnen dabei hilft, Ihr Gedächtnis wieder zu trainieren und empfänglicher für die Inhalte und Situationen Ihrer Traumwelt zu machen. Wenn Sie Lust haben, können Sie in der kommenden Woche einmal einen kleinen Selbstversuch durchführen. Ich kann Ihnen versprechen, dass sich schon nach wenigen Tagen die ersten Erfolge bemerkbar machen werden. Dazu gehen Sie wie folgt vor:
1. Vor dem Einschlafen
Die Vorbereitung ist sehr wichtig und sollte trotz sehr minimalistisch wirkender Maßnahmen auf keinen Fall vernachlässigt werden. Nehmen Sie sich einen Notizblock und einen Stift zur Hand, notieren Sie das aktuelle Datum und die Zeit, zu der Sie voraussichtlich einschlafen werden und legen Sie das Schreibmaterial dann an einen Ort, an dem Sie es am Morgen sofort griffbereit haben.
Bevor Sie einschlafen, sollten Ihre letzten Gedanken voll und ganz auf die Intention gerichtet sein, sich am nächsten Morgen an Ihre Träume erinnern zu wollen. Überzeugen Sie sich selbst davon, dass Sie dieses Ziel problemlos erreichen werden.
2. Nach dem Aufwachen
Die ersten Minuten nach dem Aufwachen bilden ein immens wichtiges Zeitfenster, das sich sehr schnell wieder schließen kann und wie sie sich in diesen frühen Minuten verhalten, wird darüber entscheiden, wie groß Ihre Chancen sind, sich lebhaft an Ihre Träume zu erinnern. Sie müssen sich angewöhnen, nach dem Aufwachen Ihre Augen geschlossen zu halten und absolut still liegen zu bleiben. Ihr erster, klar gefasster Gedanke sollte „Was habe ich geträumt?“ sein. Ihre erste Erinnerung wird sich häufig auf die Situation des Traumes beziehen, die Sie als letztes erlebt haben. Dies gilt insbesondere dann, wenn Sie direkt aus einem Traum heraus aufgewacht sind.
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