Erst heute ist es mir wieder passiert. Ich habe den Impuls bekommen auf mein Handy zu schauen und wenige Sekunden später wurde ich von jemandem angerufen. Aus meiner persönlichen Erfahrung ist das schon so häufig aufgetreten, dass ich es kaum mehr als Zufall abtun könnte.
Der Überbegriff für dieses Phänomen lautet wohl Telepathie, welche seit jeher der paranormalen Forschung zugeschrieben wird. Der Forscher Rupert Sheldrake dagegen behauptet, dass es ein ganz normales Phänomen ist, welches innerhalb gesellschaftlicher Strukturen auftritt.
Also was ist Telepathie überhaupt?
Die Telepathie beschreibt eine Vermittlung von Informationen ohne die Beteiligung von Sinnesorganen über eine nicht-fest definierte Distanz. Es können dabei Ideen, Gefühle, Gedanken oder auch Stimmungen zwischen verschiedenen Lebewesen ausgetauscht werden. Es ist eine Fähigkeit, die dazu bemächtigt Inhalte gefühlsmäßig zu empfangen und dann in eigenen Worten oder zumindest in der eigenen Wahrnehmung wiederzugeben. Meistens sind sie dem Empfänger nicht bewusst, lösen jedoch für ihn eine sichtbare Reaktion aus. So ähnlich wie bei mir, wenn jemand anruft und ich weiß es einige Sekunden vorher. Nicht das es immer auftreten würde, jedoch alle paar Wochen bestimmt.
Telepathie ist außerdem unabhängig von räumlicher Entfernung und kann zwischen Individuen als auch zwischen gesamten Gruppierungen stattfinden. Außerdem findet sie auch bei der Kommunikation zwischen Mensch und Tier statt. Man denke da einmal an den treuen Hund, der bereits Minuten zuvor an die Haustür läuft noch lange bevor der Besitzer zuhause angekommen ist.
Nun: einige Menschen behaupten, dass sie die Fähigkeit der Telepathie erlernt haben und andere wiederum sind sich sicher, dass es Zufälle sind oder einfach nur überinterpretiert. Vorab sollte man jedoch den Gedanken ablegen immer und zu jeder Zeit Informationen über sein Bewusstsein mit anderen Menschen teilen zu können. Das fällt mit Sicherheit in die Sparte von Science-Fiction.
Doch wenn wir einmal den Hype rund um das Phänomen entfernen und uns nüchtern anschauen was übrig bleibt… wie könnte man sich die Telepathie erklären? Ich möchte in diesem Fall eine mögliche Hypothese von Rupert Sheldrake vorstellen.
Ein Erklärungsansatz für Telepathie
Rupert Sheldrake ist Biologe und mehrfacher Autor, der 1981 die Hypothese aufgestellt hat, dass sogenannte morphische Felder existieren. Das sind einfach gesagt feinstoffliche Felder, die die Struktur von Materie beeinflussen.
Sheldrake postuliert, dass Pflanzen und andere Lebewesen ihre Form erhalten müssen. Dies wurde seit 1920 diskutiert, da z.B die Regulation der Entwicklung eines Embryos ein sogenanntes „morphogenetisches Feld“ benötigen würde. Es müssen sich Muster bilden, die bereits zuvor definiert wurden und sich dann erst physisch manifestieren. 1990 konnten dann weite Teile dieser bisher unbekannten Musterbildung erklärt werden, nämlich durch Morphogene. Dies reichte Sheldrake jedoch noch nicht, weswegen er dieses Erklärungsmodell weiter verfeinerte und somit über die „morphischen Felder“ sprach.
Diese morphischen Felder kodieren die biologischen Systeme, woraufhin sich ein Organismus nach diesem Abbild entwickeln kann. Diese Felder bestimmen jedoch z.B auch unsere Naturgesetze, da diese eher starre Gewohnheiten sind als festgeschriebene Gesetze. Genauso erklärt er sich Trends in der Gesellschaft, die durch kollektive Felder jeden Menschen einnehmen. Diese Felder werden durch das kollektive Unbewusste, wie es auch bereits schon Jung beschrieben hatte, aufrechterhalten und weiterentwickelt. Dieses Thema würde uns jedoch zu weit in Richtung der Quantenphysik bringen, stattdessen sind die morphischen Felder nur die Grundlage, um das Phänomen der Telepathie zu erklären.
Telepathie ist eine Form von Kommunikation
Sheldrake widmete sich in einem gesamten Buch namens „Dogs that Know when their owners are coming home“ dem Thema der Telepathie und veröffentlichte viele Artikel online. Er ist der Meinung, dass es ein ganz normales Phänomen ist, welches in der Kommunikation zwischen verschiedenen Mitgliedern einer Gruppierung auftreten kann. Für ihn ist die psychische Kommunikation nur eine natürliche Erweiterung der Biologie und eine Grundfunktion unseres Bewusstseins.
Weiterhin möchte er die Forschung voranbringen und hat schon in Eigenregie viele Studien und Experimente umgesetzt. Er konnte dabei erstaunlich eindeutige Ergebnisse erzielen, vor Allem bei der Telepathie zwischen Mutter und Tochter, der Telefon Telepathie (also der Vorahnung, dass jemand anrufen wird) und der Email Telepathie.
Ich finde es an dieser Stelle sehr lobenswert, dass Herr Sheldrake gezielt versucht das Phänomen zu erklären, anstatt sich komplett von der Wissenschaft abzuwenden. Leider wird er bis heute von der Wissenschaft nicht ernst genommen und seine Forschungen gelten immernoch als Parapsychologie.
Experiment beweist das Phänomen der Telepathie
Im Folgenden möchte ich Ihnen beispielhaft ein solches Experiment vorstellen. So gab es eine Person, die Anrufe annahm und 2-4 Personen, die potenziell anrufen könnten. In einem Test bei dem es 3 Anrufer gab wurden 2080 Versuche unternommen, um eine statistische Signifikanz zu erhalten. So musste die Person sich drei Anrufer heraussuchen, mit der sie eine soziale Verbindung hat. Denn Telepathie funktioniert bei Menschen mit einer zwischen-menschlichen Beziehung deutlich effektiver. Dann wurde ein Würfel gerollt und einer dieser 3 Anrufer wurde auserwählt anzurufen. Kurz vor dem Anruf wurde dann die Person gefragt wer wohl anrufen würde. Die Ergebnisse waren mehr als nur statistisch relevant. Normalerweise wäre die Chance den richtigen Anrufer zu ermitteln bei 33.3%. In diesem Experiment lag die Trefferquote bei 41.8%, was einer signifikanten Steigerung der Trefferquote gleichkommt. Die Chancen das dies nur Zufall war liegen bei P=1×10^15, also astronomisch hoch und unmöglich.
Diese und ähnliche Ergebnisse wurden durch zahlreiche weitere Studien und Experimente belegt, die auf der Webseite von Rupert Sheldrake zu finden sind. Nun es scheint also so zu sein, dass wir durch morphische Felder verbunden sind, die wiederum unsere Struktur und unsere Gene beeinflussen. Wenn wir uns austauschen und einem sozialen Panorama leben, dann vermischen sich auch diese Felder miteinander. Das führt dazu, dass wir einem beständigen Austausch von Informationen sind, auch wenn uns das kaum bewusst ist. Wir kommunizieren also jederzeit ohne dies zu wissen. Und in manchen Situationen wird uns diese unbewusste Kommunikation doch bewusst und wir erfahren das Phänomen der Telepathie. Das Phänomen tritt immer auf, wenn wir nicht bewusst kommunizieren und eine räumliche Distanz zu einem anderen Menschen haben. Kaum jemand würde sagen es handelt sich um Telepathie, wenn sich beide Menschen gegenüber stehen. So zumindest würde ich mir dieses Phänomen erklären.
Natürlich ist auch Rupert Sheldrake nicht ohne Mängel. Er wird offen und sehr häufig dafür kritisiert, dass er keine praktische Anwendbarkeit seiner Hypothesen bieten kann. Das er sozusagen Hypothesen aufstellt, diese dann mehr oder weniger gut und wissenschaftlich erklärt, aber eben nicht bis zum Ende. Aufgrund dessen hat er eine breite Masse von Anhängern, jedoch auch Kritiker, die sich ungerne mit seinen Thesen beschäftigen.
Telepathie – Zwischen Theorie und Praxis
Ich persönlich denke, dass die Telepathie ein Phänomen ist, welches sicherlich nicht bis zum Ende geklärt ist. Fakt ist jedoch, dass es viele Menschen aus ganz unterschiedlichen Kulturkreisen immer wieder erfahren und das dies weiter über die statistische Normalität hinausgeht. Es muss also einen Faktor geben, der die Chance dieser Telepathie erhöht. Da fallen mir momentan nur die morphischen Felder ein, die die Kommunikation auch auf unbewusster Ebene beeinflussen.
Nun jetzt sind Sie jedoch dran, denn Sie können das Phänomen der Telepathie hier und jetzt testen. Auf der Webseite von Rupert Sheldrake gibt es mehrere Tests, die Sie machen können. Zum Beispiel gibt es einen Online Staring Test, eine Person muss dabei telepathisch feststellen, ob sie gerade beobachtet wird. Oder den „Joint Attention Test“, dabei müssen Sie feststellen, ob Sie sich das selbe Bild anschauen wie ein Freund.
Ich bin gespannt auf Ihre Ergebnisse! Kommentieren Sie auf jeden Fall nachdem Sie die Tests gemacht habt, ob es bei Ihnen funktioniert hat oder doch eher nicht. Denn alles was zählt ist letztendlich die Selbsterfahrung.
Weitere Links zu Forschungen von Rupert Sheldrake
Interessanter Vortrag von Rupert Sheldrake zu Telepathie
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